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    21 Mai, 2019

Agiles Planen durch automatisierten Datenabgleich in der überbetrieblichen Supply Chain

Zusammen mit den Unternehmen Groth Feinwerktechnik GmbH & Co. KG (GFT) und Groth Luftfahrt- und Systemtechnik GmbH & Co. KG (GLS) setzt das Business Innovation Lab der HAW Hamburg neue Konzepte zur Optimierung des Informationsaustausches in überbetrieblichen Supply Chains um.

 

  

Unternehmensportrait

Quelle: Groth Feinwerktechnik GmbH & Co. KG

Die Groth Feinwerktechnik GmbH & Co. KG ist ein innovatives Mittelstandsunternehmen. Als Zulieferer deckt das Unternehmen die Herstellung hochpräziser Einzelteile und Baugruppen mit den Schwerpunkten rund um die Luftfahrt, Medizintechnik und optische Industrie ab. Das Schwesterunternehmen Groth Luftfahrt- und Systemtechnik GmbH & Co. KG ist als Zulieferer in der Luftfahrtindustrie für die Entwicklung, Montage und den Vertrieb von Komponenten für die Flugzeug Toilette und Küche spezialisiert.

Zusammen beschäftigen beide Unternehmen ca. 130 Mitarbeitende. Da GLS einen Teil seiner Bauteilkomponenten bei GFT bestellt, befinden sich die beiden Firmen in einer gemeinsamen Supply Chain in einer Kund:innen-Lieferant:innen-Beziehung.

 
Ausgangslage/Problemstellung

Gehen bei GLS Bestelländerungen oder neue Bestellungen mit kurzfristigem Lieferhorizont ein, können diese erst nach Prüfung der freien Kapazitäten sowohl bei GLS als auch beim zuliefernden GFT mit einem verbindlichen Liefertermin bestätigt werden. Da je nach Komplexität der Bestellung die Prüfung möglicher Liefermengen und ‑termine durch die zuliefernde GFT per Mail oder Telefon durchgeführt und eine Antwort vom Zuliefernden abgewartet werden muss, kann die Zeitdauer vom Eingang der Bestellung oder des Bestelländerungswunsches bis zur verbindlichen Auftragsbestätigung lang sein. Um reaktionsfähiger gegenüber ihren Kund:innen zu sein, möchte die GLS diese Auftragseinplanungszeit reduzieren.


Zielsetzung

Zusammen mit dem Business Innovation Lab der HAW Hamburg – einem Konsortialpartner des Mittelstand 4.0 Kompetenzzentrums Hamburg – soll im Zuge dieses Umsetzungsprojekts eine Reduzierung der Auftragseinplanungszeit um 70% erreicht werden.


Vorgehensweise

Wesentliche Voraussetzungen für eine kurze Auftragseinplanungszeit sind eine transparente Fertigung und ein automatisierter Abgleich möglicher Liefermengen und ‑termine von Zuliefernden. Um dies zu erreichen, wird zunächst ein digitales Abbild, ein sog. digitaler Zwilling, der GLS-Fertigung erstellt. Der digitale Zwilling beinhaltet alle Arbeitsplätze, Bestände und Stammdaten, die für eine Einplanung von Fertigungsaufträgen benötigt werden. Im Rahmen einer Prozessanalyse werden diese Informationen aufgenommen. Auf Basis des digitalen Zwillings werden die Fertigungsaufträge, welche aus dem ERP-System von GLS übernommen werden, auf die Arbeitsplätze eingeplant. Zusätzlich wird ein digitaler Zwilling der GFT-Fertigung modelliert, welcher auf der vom ERP-System durchgeführten Fertigungsterminierung basiert. Dieser digitale Zwilling ermöglicht ein digitales Abbilden der Lagerzugänge an Fertigteilen, die für GLS zur Verfügung stehen.

Weboberfläche

Den GLS-Disponent:innen wird eine Weboberfläche zur Verfügung gestellt, auf denen die eingeplanten Fertigungsaufträge übersichtlich dargestellt werden. Hier haben sie die Möglichkeit mögliche Fertigungsaufträge einzuplanen, um einen belastbaren und somit dem Auftraggebenden kommunizierbaren Liefertermin zu erhalten. Im Hintergrund wird der Fertigungsauftrag in den digitalen Zwilling von GLS eingelesen, welcher dann in Sekunden mit dem digitalen Zwilling von GFT kommuniziert und realisierbare Liefertermine für die für den Fertigungsauftrag benötigten GFT-Teile zurückgibt. Dieser Abgleich geschieht dabei, ohne dass ein Austausch sensibler Daten bzw. ein Zugriff auf das jeweils andere ERP System gewährt werden muss.

 

Aktuell befindet sich das Projekt noch in der Startphase. Die Analysen sind bereits abgeschlossen und derzeit läuft die Modellierung der digitalen Abbilder sowie die Analyse der bereitgestellten Daten. Gestartet wurde das Projekt im zweiten Quartal 2018 und die geplante Laufzeit ist bis zum dritten Quartal 2019.

 
Für Rückfragen steht das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Hamburg gern zur Verfügung.

 
Kontakt

Jean Philip Zimmermann
Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW) - Fakultät Wirtschaft und Soziales / Department Wirtschaft
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