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    7 Jun, 2021

Digitalisierung und Automatisierung von Arbeitsprozessen

Von der Erfassung des Werkstücks in der Produktion bis zur Benachrichtigung von Kunden - Kurzworkshop "Digital Konkret" des Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrums Hamburg bei der Make Work Flow GmbH.

Wie lassen sich in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) vorhandene Produktionsprozesse digitalisieren sowie automatisieren, um dadurch sowohl innerhalb des Unternehmens als auch zum Kunden mehr Transparenz zu erzeugen? Mit dieser Fragestellung hat sich das junge Hamburger Unternehmen, die Make Work Flow GmbH beschäftigt. Im Rahmen mehrerer Workshops mit dem Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Hamburg zu Einsatzmöglichkeiten und Grenzen moderner „Track And Trace“ (Sendungsverfolgungs)-Lösungen wurden gemeinsam Lösungen erarbeitet.

 

Kurzer Blick ins Unternehmen:

Die Make Work Flow GmbH wurde vor rund zwei Jahren mit der Idee gegründet, für kleine und mittlere Unternehmen im Handwerksbereich Hard- und Softwarelösungen anzubieten, um mit möglichst geringem Aufwand Arbeitsprozesse zu digitalisieren und automatisieren.

Die beiden Kernprodukte des Unternehmens sind ein innovativer, auf der RFID-Technologie basierender Scanner und eine cloudbasierte Softwarelösung. Der Scanner kann in größeren Stückzahlen flexibel an verschiedenen Orten innerhalb der Produktionsstätte platziert werden, um Werkstücke von herzustellenden Produkten zu erfassen. Die Softwarelösung wiederum empfängt und wertet die Daten der Scanner aus, um auf Fortschritte innerhalb der Produktion zu schließen, Optimierungspotentiale und Engpässe zu identifizieren und Kunden automatisiert über den Bearbeitungsfortschritt ihrer Bestellung zu informieren.


Workshop Teil 1:

Während des ersten Workshops Mitte 2020 steckte die Make Work Flow GmbH noch in der grundlegenden Entwicklung der beiden oben erwähnten Kernprodukte. Daher haben wir im ersten Schritt erst einmal die bestehenden Technologien zur kontaktlosen Erfassung von Objekten innerhalb der Produktion vorgestellt.  

Mit Hilfe des Technologieradars der durchgängigen Datenerfassung (https://radar-durchgaengig.kompetenzzentrum-hamburg.digital/) wurden zudem verschiedene Kommunikationstechnologien besprochen und damit verbundene Vor- und Nachteile diskutiert. Das Unternehmen war im Vorfeld bereits auf die vielversprechend erscheinende RFID-Technologie aufmerksam geworden, sodass im weiteren Schritt Details zur möglichen Platzierung von Sensorgeräten und deren Reichweite zur Erfassung von Objekten besprochen wurde.

Die Betrachtung unterschiedlicher Use Cases zeigte, dass eine Platzierung des Sensors unterhalb eines kleinen Ablagebehälters innerhalb der Produktion dazu geeignet sein könnte, um darin abgelegte Objekte kontaktlos und automatisiert zu identifizieren, sofern diese zuvor mit einem RFID-Tag ausgestattet worden sind. Da die übliche Reichweite von RFID-Sensoren unter 10cm liegt, war die Platzierung des Sensors von besonderer Bedeutung.

Um darüber hinaus mehr Flexibilität innerhalb der Produktion zu erhalten, wollte das Unternehmen im Anschluss des Workshops nach Möglichkeiten suchen, die Reichweite entsprechend zu erhöhen.


Workshop Teil 2 – Ein Jahr später:

Nach dem ersten Workshop verging ca. ein Jahr. In diesem Zeitraum hat sich die Make Work Flow GmbH darauf konzentriert, die Antennenreichweite der Sensoren auf erfolgreiche 15cm zu erhöhen und nach der Entwicklung erster Prototypen zur Produktion dieses innovativen Scanner-Systems überzugehen.

So wurde im zweiten Workshop, nachdem über den aktuellen Status und die Fortschritte berichtet wurde, über verschiedene Geschäftsmodelle, Konfigurationsmöglichkeiten der Produkte, sowie die Produktion der Sensoren in größeren Stückzahlen diskutiert.

Im Themenfeld der Geschäftsmodelle wurden unter anderem Vor- und Nachteile behandelt, die mit einer Vermietung der Produkte anstelle eines Verkaufs an Kunden verbunden sind. Das Ziel einer Vermietung besteht darin, die Einstiegshürde für Kunden zu reduzieren.

Im Bereich der Konfigurationsmöglichkeiten am Produkt flow.trace wurde überlegt, welche Aufwände für das Unternehmen durch unterschiedlichen Individualisierungsmöglichkeiten durch den Kunden entstehen. Hierbei wurden Aufwand-Nutzen-Verhältnisse von verschiedenen Variabilitätspunkten diskutiert. Dabei hat sich herausgestellt, dass sich vor allem im Bereich der Software mit wenig Aufwand kundenindividuell Services miteinander verbinden lassen könnten, die vorher als frei kombinierbare Bausteine definiert worden sind.

Eine gewisse Variabilität der Sensorgehäuse wäre ebenfalls möglich, da diese aktuell mit 3D-Druckern gefertigt werden und Kunden individuelle Merkmale angeboten werden könnten. Hierbei wurde auf eine geringere Wiederverwendbarkeit der Sensoren bei zu stark ausgeprägter Individualisierung hingewiesen, sollten die Sensoren zu einem späteren Zeitpunkt auch von anderen Kunden genutzt werden.

flow trace sensoren

Abbildung 1: Die RFID-Sensoren des flow.trace Systems mit Abmessungen von 13cm x 13cm x 2cm und 180g Gewicht

Die Scanner lassen sich innerhalb von 30 Minuten in der Produktionsstätte installieren und mit der parallel zu den Scannern entwickelten, cloudbasierten Softwarelösung flow.trace verbinden. Um die Hürde einer Implementierung für Handwerksunternehmen möglichst gering zu halten, wurden die Produkte so entwickelt, dass lediglich ein WLAN-Netzwerk erforderlich ist, um die Sensoren mit der Software zu verbinden.


cloudbasierte software

Abbildung 2: Die cloudbasierte Software flow.trace mit Dashboard, Statistiken sowie Auftrags- und Kundenverwaltung

Mit Hilfe der zu den Scanner zugehörigen Softwarelösung flow.trace, sollen Kunden- und Auftragsdaten dargestellt und mit aus der Produktion erfassten Informationen verbunden werden.  Ziel ist es, den Status von jedem einzelnen Auftrag in Echtzeit einsehen zu können, um Optimierungspotentiale oder eventuelle Engpässe schnell zu identifizieren. Zudem werden die erhobenen Informationen dazu genutzt, um den Kunden beim Erreichen bestimmter Meilensteine in der Produktion automatisiert über den Fortschritt des Auftrages zu informieren.


Sie haben Fragen zu diesem Workshop, oder zu anderen Digitalisierungs-Möglichkeiten? Kommen Sie gern auf uns zu, wir bringen Sie Digital Voraus!

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