Innovationen und neue Produkte erobern inzwischen in einer immensen Geschwindigkeit den Markt und bieten Verbrauchern eine große Auswahl – sowohl in Design als auch beim Preis. Gerade neue Technologien, die im Zuge der Digitalisierung entstanden sind, haben diese Entwicklung begünstigt.
So kann heute beispielsweise durch additive Produktion (3D-Druck) die Herstellung von Bauteilen nicht nur maßgeblich verkürzt sondern auch häufig günstiger angeboten werden. Besonders wenn Unternehmen eng mit der Wissenschaft zusammenarbeiten, können neue und umfangreiche Ideen schnell umgesetzt werden.
Ebendiesen Gedanken und Anspruch hatten auch Dirk Mangartz und Frank Muschalla. Die beiden sind Geschäftsführer bei Rocket Motors GmbH, Inhaber der Hamburger Motorrad-Zubehör-Marke Rocket Inc. Denn bei vielen klassischen Motorrädern ist es technisch häufig notwendig die Zündkerzen zu wechseln. Kein großer Umstand, jedoch erforderlich, dass man allzeit eine Ersatz-Zündkerze bei sich hat. Hier hatten Mangartz und Muschalla die zündende Idee: um Reserve-Zündkerzen sowohl praktisch als auch dekorativ transportieren und bei Bedarf schneller und einfacher wechseln zu können, entwickelten die beiden eine spezielle Fußraste mit integrierten Haltern für das notwendige Ersatzteil.
Bei einer Demonstrations-Veranstaltung des Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrums Hamburg in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer IAPT zum Thema 3D-Druck, wurde Mangartz hellhörig. Die Produktion seiner innovativen Fußraste wäre doch sicherlich auch denkbar. Im anschließenden Gespräch mit den Experten des Fraunhofer IAPT und durch die Unterstützung des Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrums Hamburg entstand also die Idee der gemeinsamen Entwicklung und Herstellung eines Fußrasten-Prototyps für die Hamburger Unternehmer.
Bei einem ersten Treffen im Rahmen eines eigenen Workshops setzten sich die Experten des Fraunhofer IAPT mit Dirk Mangartz zusammen, um die Vorstellungen und ersten Entwürfe von den Männern hinter Rocket Inc. in ein Konzept für das zukünftige Design umzusetzen.
Hierbei wurden durch das Fraunhofer IAPT drei Entwürfe für die Fußraste erstellt und mögliche Materialien durchgespielt. Mit den neuen Fußrasten wird es möglich sein, Ersatz-Zündkerzen direkt am Motorrad zu befestigen. Diese sollen mit typischem Bordwerkzeug montiert bzw. gelöst werden. Um Gewicht zu sparen, werden die Fußrasten aus einem Aluminiumwerkstoff gefertigt.
Bei der Entwicklung der Konzepte wird natürlich auch der wirtschaftliche Aspekt betrachtet. Das neue Design wird für eine zukünftige kostengünstige Produktion ausgelegt.
Aus den Entwürfen werden zunächst die besten Designelemente ausgewählt und schließlich in einer neuartigen Fußraste umgesetzt. Mit dem finalen Design steht dann einer Prototypenfertigung am Fraunhofer IAPT nichts mehr im Wege. Zusammen mit Rocket Motors wird diese dann direkt am Motorrad verbaut und getestet.
Neben der Funktionalität stehen auch zukünftig neue und individuelle Designs im Vordergrund, die individuell gefertigt und angepasst werden können. Rocket Motors erhält dadurch Fußrasten mit einem einzigartigen Design, welche nur durch den eigenen Vertrieb erhältlich sein werden. Mit Hilfe der additiven Produktion können so schnell verschiedene Designs realisiert und getestet werden.
„Das ist wirklich eine tolle Möglichkeit für uns, hier am Fraunhofer IAPT und mit Hilfe der Experte unsere Idee dank der additiven Produktion so schnell und unkompliziert umsetzen zu können. Wir freuen uns auf den Prototypen und sind gespannt, wie es sich in der Praxis macht.“, so Mangartz über das gemeinsame Projekt.
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